Egel – die neuen Heimtiere

 

Leechesthe new pets

 

Verschiedene Egelarten lassen sich in kleinen Aquarien oder Aquaterrarien unproblematisch halten und vermehren. Da über die Lebensweise vieler Arten nur wenig bekannt ist, stellen die Hirudinea interessante Studienobjekte dar. Viele Egel sind zudem sehr bunt gefärbt, so dass sie außerdem auch recht attraktive Pfleglinge sind (Tab.1).


Gelegentlich werden Fischegel (Piscicolidae) in Aquakulturen eingeschleppt. Während diese Egel in Aquarien meist zwar rasch zur Kokonablage schreiten, sind sie jedoch sehr hinfällig und haben sich als empfindliche Pfleglinge erwiesen, auf die hier deshalb nicht näher eingegangen werden soll. In Fischteichen können sie dagegen zur Massenvermehrung neigen und als gefährliche Parasiten wirtschaftlichen Schaden verursachen.

Zunehmend gelangen auch tropische und subtropische Egelarten mit ihren Wirtstieren oder Wasserpflanzen unbeabsichtigt nach Europa. So haben sich Populationen von Helobdella europaea (ursprünglich Südamerika), Alboglossiphonia weberi und Barbronia weberi (beide aus Asien) in zahlreichen deutschen Aquarien etabliert und wurden teilweise bereits auch im Freiland nachgewiesen (H. europaea, B. weberi). Aus Zoologischen Gärten wurde Placobdelloides siamensis (Oka, 1917) an Krokodilen parasitierend gemeldet. In jüngster Zeit gelangten zwei weitere Glossiphoniiden in deutsche Aquarien. Aus Sulawesi wurde eine noch nicht bestimmte Torix-Art mit der Wasserschnecke Tylomelania gemmifera eingeführt. Eine ebenfalls noch nicht identifizierte Haementeria-Art wurde an Importtieren der Schildkröte Platemys platycephala aus Surinam gefunden.

 

Unterbringung. Die Haltung der genannten Süßwasseregel (Tab. 1) ist ganzjährig bei Raumtemperatur im Aquarium möglich. Zuchtstämme von 5-8 Exemplaren kleinerer Arten (Alboglossiphonia, Helobdella) können in Gläsern schon ab 0,5 L untergebracht werden; für größere Arten (Erpobdella, Glossiphonia) sind Becken ab 1,5 L erforderlich; für große Arten (Haemopis, Hirudo, Trocheta) sind Aquarien ab 40 cm Länge (20 L) zu verwenden. Standort hell aber absonnig. Bodengrund nicht erforderlich;  Bepflanzung, z.B. mit Schwimmblattpflanzen (Riccia, Limnobium laevigatum, kleinere Exemplare von Stratiotes, ect.) wird von vielen Arten zum Aufenthalt und zur Kokonablage genutzt; Steine o. ä. als Versteckplätze. Aquarien ausbruchsicher abdecken (!), auch viele aquatische Arten verlassen gelegentlich das Wasser. Verschiedene Arten recht unempfindlich gegenüber Wasserbeschaffenheit, Verwendung von chlorfreiem Leitungswasser möglich (z.B. Haemopis, Hirudo, Trocheta, Erpobdella); manche Arten empfindlich, Regenwasser oder klares Teichwasser erforderlich (Placobdella, Piscicolidae). Besonders bei räuberischen Arten mit hohem Stoffwechsel auf regelmäßigen Wasserwechsel achten. Beim Wasserwechsel sowie beim Auslichten der Wasserpflanzenbestände im Aquarium ist akribisch darauf zu achten, dass keine Egel oder Kokons ins Freiland verschleppt werden!

Vergesellschaftung verschiedener Egelarten der Wirbeltierparasiten problemlos. Große räuberische Arten (z.B. Trocheta, Haemopis) im Artbecken, gemeinsame Haltung mit einzelnen Glossiphoniidae (z.B. adulte Trocheta danastrica mit Helobdella europaea) mitunter möglich.

Tropische Landegel werden im feuchten, bepflanzten Terrarium ab 1,5 L bei Raumtemperatur oder etwas höheren Temperaturen (23-25°C) untergebracht. Bodengrund aus lockerer humoser Erde mit einigen aufliegenden Borkenstückchen als Versteck und zur Kokonablage.

 

Fütterung. Räuberische Arten bzw. Evertebratenparasiten werden mit verschiedenen lebenden Wirbellosen geeigneter Größe, wie Wasserschnecken (besonders Physa, Physella, Planorbarius), Tubifex oder Regenwürmern ernährt, gelegentlich wird Frostfutter angenommen; Schlingern (z.B. Erpobdella, Haemopis) kann behelfsweise auch Käse oder Schabefleisch (Vorsicht, Wasser verdirbt sehr schnell!) angeboten werden. Fütterung zwei- bis dreimal pro Woche, während Winterruhe ein- bis zweimal pro Monat. Säugetierparasiten (Hirudo, Limnatis, Placobdella) können mit Schlachttierblut gefüttert werden. Auf Zusätze von Antikoagulantien sollte verzichtet werden, koaguliertes Blut (Blutkuchen) wird durch Speichel der Egel verflüssigt. Egel können in fest verschließbaren Gefäßen direkt in das Blut gesetzt werden. Alternativ kann Hirudo direkt am Pfleger angesetzt werden, Nachblutungen können der Ernährung von Jungtieren bzw. Limnatis und Placobdella dienen. Die Tiere dürfen zu jeder Mahlzeit nur am selben Pfleger saugen, um eventuelle Krankheitsübertragungen zu vermeiden. Fütterung ein- bis dreimal pro Jahr (Adulti, Jungtiere nach Bedarf öfter), während Winterruhe nicht. Frisch gefütterte Hirudo separieren, da Übergriffe von hungrigen Exemplaren möglich. Nach Blutaufnahme erhöhter Stoffwechsel, nicht selten Erbrechen, daher meist häufiger Wasserwechsel erforderlich.

Jungtiere sind mit gleichem Futter zu ernähren wie adulte Egel, auf angemessene Größe der Futtertiere ist zu achten; Regenwürmer z.B. durch Tubifex ersetzen, parallel zu Kokons von Erpobdella Schneckenlaich im selben Becken entwickeln lassen (Achtung, große Exemplare von Lymnaea zerstören Kokons).

 

Zucht. Zur Stimulierung der Paarungsbereitschaft ist für viele Arten gemäßigter, winterkalter Breiten eine Winterruhe von Oktober/November bis  Februar/März bei Temperaturen zwischen 4 °C und 8 °C empfehlenswert. Fortpflanzung aquatischer Arten (z.B. Glossiphoniidae, Erpobdella, Barbronia) im Aquarium meist ohne Probleme möglich. Verschiedene semiaquatische Arten (z.B. Trocheta, Haemopis, Hirudo, Limnatis) benötigen zur Kokonablage feuchte Erde. Bei beabsichtigter Zucht kann die Haltung zeitweise oder ganzjährig im Aquaterrarium erfolgen. Alternativ ist eine zeitweilige Unterbringung in feuchter Erde, ohne Wasser, möglich, sobald die bevorstehende Kokonablage durch ein aufgehelltes und verdicktes Clitellum angezeigt wird. Kokons werden abgesammelt und in Inkubator (in einfachster Art wassergefüllter Behälter mit Sieb zur Kokonzeitigung oberhalb der Wasseroberfläche, besser jedoch auf Sieb Moos zur Einbettung der Kokons geben; Staunässe vermeiden!) überführt.

Schlupf meist nach ca. 4 Wochen, bei Glossiphoniidae bereits nach einigen Tagen.

Mutteregel der Glossiphoniidae dürfen bei Brutpflege nicht gestört werden, Entwicklung der Kokons ohne Mutter nicht möglich. Jugtiere verbleiben im Gemeinschaftsbecken. Bei Wirbeltierparasiten wie Hirudo und Limnatis können Kokons im Aquaterrarium im Beisein der Eltern gezeitigt werden. Kokons räuberischer Schlinger wie von Erpobdella, Trocheta oder Haemopis sollten von Eltern separiert werden (Herausfangen der Alttiere). Jungtiere aller Arten (außer Glossiphoniidae), auch der semiaquatischen, sollten zur kontrollierten Aufzucht nur in kleinen, überschaubaren, weitestgehend dekorationsfreien Becken ausschließlich im Wasser gehalten werden.

 

Lebensdauer. häufig kurzlebig, ca. 1-2 Jahre (Glossiphoniidae, Erpobdellidae, Salifidae), meist Tod nach Fortpflanzung oder auch langlebig, über mehrere Fortpflanzungsperioden ausdauernd (Haemopidae, Hirudinidae: Hirudo etwa 20, maximal 27 Jahre); Entwicklungszeit und Lebensdauer stark vom Ernährungszustand abhängig.   

 

 

Dem Erfahrungsaustausch und Tausch von Tieren soll der Arbeitskreis für Egelzucht dienen.

Eine Auswahl besonders geeignet erscheinender Arten soll im Folgenden vorgestellt werden:

 

Tab. 1: Haltung ausgewählter Hirudinea – Übersicht

Taxon

Herkunft

Länge

Haltung

Bemerkungen

Plattegel

Glossiphoniidae Vailant, 1890

weltweit verbreitet, alle Kontinente außer Antarktis

sehr klein (< 1cm) bis sehr groß (50cm)

ganzjährig im Süßwasser; saugen an verschiedenen Wirbellosen, z. T. auch an Wirbeltieren; kurzlebig, daher regelmäßige Nachzucht erforderlich

interessant durch Brutpflege

Bernsteinfarbener Schneckenegel Alboglossiphonia hyalina (O. F. Müller, 1774)

Europa, verbreitet in stehenden Gewässern

bis ca. 10 mm

aquatisch

Nahrung: Wasserschnecken (Lymnaeidae)

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

gut haltbar; im Gebiet zwei weitere Arten: A. heteroclita und A. striata, diese etwas empfindlicher

Asiatischer Schneckenegel

Alboglossiphonia weberi Blanchard, 1897

Südost-Asien, Japan, China, Indien, Nepal;

in Aquarien eingeschleppt

bis ca. 15 mm

aquatisch

Nahrung: kleinere Wasserschnecken (z.B. Physa, Jungtiere von Planorbarius und Melanoides)

Temperatur: ganzjährig über 20 °C

wenig produktiv; Körper sehr transparent, daher Beobachtung der inneren Morphologie am lebenden Tier sehr gut möglich, z.B. Reifung der Eizellen

Großer Schneckenegel

Glossiphonia complanata (Linnaeus, 1758)

Europa, häufig

bis 40 mm

aquatisch

Nahrung: Wasserschnecken

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

 

etwas träge, empfindlich gegenüber höheren Temperaturen

Riesenegel

Haementeria ghilianii Filippi, 1849

Amazonas- und Französisch Guayana-Gebiet

bis 500 mm

aquatisch

Nahrung: Säugerblut

Temperatur: 25-27 °C

pH: 5,2 – 6,2

größte Egelart der Welt; sehr große Becken ab 150 L verwenden, Heizung erforderlich; empfindlich

Helobdella europaea Kutschera, 1987

ursprünglich Südamerika, häufig in Aquarien eingeschleppt, z. T. im Freiland nachgewiesen

bis 25 mm, meist kleiner

aquatisch

Nahrung: Wasserschnecken (z.B. Physa), Tubifex, an Regenwürmern, Chironomidenlarven

anspruchslos, sehr produktiv

Vergesellschaftung mit  Zwerggarnelen und Wasserasseln (Crustacea) geglückt

Zweiäugiger Plattegel Helobdella stagnalis (Linnaeus, 1758)

holarktisch, sehr häufig

bis 18 mm

aquatisch

Nahrung: Tubifex, Wasserflöhe, Chironomidenlarven

lebhaft; Becken ab 1,5 L; sehr produktiv; etwas temperaturempfindlich; Vergesellschaftung mit Erpobdella gut möglich

Schildkrötenegel

Placobdella costata (Fr. Müller, 1846)

Mittel- u. Osteuropa selten, Südosteuropa z. T. häufig

bis 60 mm

aquatisch

Nahrung: Säugerblut

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

 

Regenwasser verwenden, etwas empfindlich;

Parasit der Europäischen Sumpfschildkröte, saugt auch am Menschen (vor allem an Hautläsionen)

Tropische Landegel

Haemadipsidae Blanchard, 1893

tropische und subtropische Regionen Asiens, Australiens und Afrikas

kleine bis mittelgroße Arten

ganzjährig terrestrisch in gut bepflanzten (z.B. mit Tradescantia) feuchten Terrarien, als Bodengrund lockere verrottete Erde; Kokonablage unter Holz (Borkenstückchen);

vor allem parasitär an verschiedenen Wirbeltieren

Temperatur zwischen 22-28 °C

meist auffällig gemustert und bunt sowie sehr agil, dadurch attraktive Pfleglinge;

häufig Belästigung von Menschen in den Heimatländern bis zur Plage

Madagassischer Landegel

Malagabdella fallax (Blanchard, 1917)

Madagaskar

ca. 30 mm

Haltungsbedingungen entsprechend Familienbeschreibung;

Nahrung: Säugerblut, Froschlurche (z.B. Hyla cinerea);

geschlechtsreif mit ca. 3 Monaten

Terrarium vor Überhitzung und Staunässe schützen;

Fortpflanzung und Aufzucht gelungen, jedoch rasch hinfällig, Dauerhaltung noch nicht geglückt

Neuweltliche und Europäische Landegel Xerobdellidae Moore, 1946

Alpenregionen Europas; Süd- und Mittelamerika,

bis ca. 65 mm

ganzjährig terrestrisch,

wahrscheinlich sehr unterschiedliche Haltungsbedingungen hinsichtlich Nahrungs- und Temperaturansprüchen

lange Zeit nicht von den Haemadipsidae als eigene Familie abgetrennt

Europäischer Landegel

Xerobdella lecomtei Frauenfeld, 1868

Europa: Ostalpen

bis 65 mm

nach Reisinger: ganzjährig terrestrisch, feuchtes Terrarium mit Erde und altem Buchenlaub; alternativ in großen Petrischalen mit feuchtem Filterpapier, einigen alten Buchenblättern und feuchten Rindenstückchen;

Nahrung: Oligochäten (nicht aus Düngerhaufen)

Temperatur zwischen 10-15°C, nicht über 25°C

Nachzucht wiederholt geglückt, sehr temperaturempfindlich, versteckte Lebensweise

Vielfraßegel

Haemopidae Richardson, 1969

vorwiegend holarktisch, Afrika (?)

mittel- bis große Arten

ganzjährig im Süßwasser, zur Zucht im Aquaterrarium oder temporär in Erde; räuberisch; langlebig, Lebenserwartung über mehrere Fortpflanzungsperioden

meist leicht zu halten, z. T. aber auch spezialisiert mit Tendenz zur terrestrischen Lebensweise (Haemopis elegans); Vergesellschaftung mit Hirudo möglich

Vielfraßegel

Haemopis sanguisuga (Linnaeus, 1758)

Europa, Asien; häufig

etwa 150 mm

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: Regenwürmer, Jungtiere Tubifex, Chironomidenlarven

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

gut ausdauernd, interessant durch Größe und sehr variable Färbung

Blutegel

Hirudinidae Whiteman, 1868

weltweit verbreitet, alle Kontinente außer Antarktis

mittel- bis sehr groß

ganzjährig im Süßwasser, zur Zucht im Aquaterrarium oder temporär in Erde; Blutsauger; langlebig, Lebenserwartung über mehrere Fortpflanzungsperioden

Wirbeltierparasiten, häufig bunt, verschiedene Arten medizinisch genutzt, z.T. auch gefährliche Parasiten

Medizinischer Blutegel

Hirudo medicinalis Linnaeus, 1758

Europa, selten

etwa 200 mm

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: Säugerblut

ausdauernd, aufgrund bunter Zeichnung attraktive Pfleglinge; verträglich;

H. orientalis besonders farbenprächtig, z. T. in Labor- und gewerblichen Zuchten (Litauen, Russland)

Ungarischer Blutegel Hirudo verbana Carena, 1820

ursprünglich Süd- und Südosteuropa bis Vorderasien, z. T. verschleppt

etwa 200 mm

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: Säugerblut

ausdauernd, aufgrund sehr bunter Zeichnung attraktive und beliebte Pfleglinge; häufig medizinisch verwendet (in Apotheken erhältlich); verträglich

Echter Rossegel

Limnatis nilotica (Savigny, 1822)

Circummediterran bis Mittelasien

etwa 100 mm

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: saugt an Amphibien, Säugerblut

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

gut haltbar, lebhaft; verträglich

Schlundegel

Erpobdellidae Blanchard, 1894

vorwiegend nördliche Hemisphäre 

mittel- (wenige cm) bis sehr groß (> 20cm)

ganzjährig im Süßwasser, amphibische Arten zur Zucht im Aquaterrarium oder temporär in Erde, räuberisch; kurzlebig, sterben meist nach erfolgter Fortpflanzung ab (1-2 Jahre), daher regelmäßige Nachzuchten erforderlich

meist anspruchslos, Kokonentwicklung aquatischer Arten gut zu beobachten

Hundeegel

Erpobdella octoculata (Linnaeus, 1758)

Europa, Asien; sehr häufig

bis 60 mm

aquatisch

Nahrung: Tubifex, kleinere Wasserschnecken (Physa, junge Planorbarius)

leicht zu pflegen, Embryonalentwicklung im Kokon gut zu beobachten; Vergesellschaftung z.B. mit Helobdella und Glossiphonia

Dina pseudotrocheta Grosser & Eiseler, 2008

Westdeutschland, Umgebung Aachens; Belgien

bis 140 mm

aquatisch, Kokonablage im Wasser, im Freiland z.B. unter Steinen und Holz, im Aquarium bevorzugt an Blättern submerser Wasserpflanzen

Nahrung: Tubifex, Enchyträen, Regenwürmer
Jungtiere leicht mit Tubifex aufzuziehen

im Aquarium häufig versteckte Lebensweise, können mit Garnelenpellet gelockt werden; robust;

im Artbecken pflegen; Fortpflanzung bereits nach einem Jahr, Winterruhe nicht erforderlich; Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen (Crustacea) geglückt

Odessa-Riesenegel

Trocheta danastrica Stschegolev, 1938

Südosteuropa: Donau- und Schwarzmeergebiet

bis 280 mm

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: Regenwürmer, andere Egel (Erpobdella, Barbronia), Jungtiere zunächst mit Tubifex aufziehen

größter Egel Europas; sehr anspruchslose Art, gern in Riccia-Polstern; im Artbecken pflegen, Vergesellschaftung mit Helobdella europaea sowie Wasserasseln und Zwerggarnelen (Crustacea) geglückt; Kannibalismus im Freiland nachgewiesen; z.T. als lebender Angelköder aus Serbien nach Deutschland exportiert

Elbe-Schlundegel

Trocheta haskonis Grosser, 2000

Elbauen  Mitteldeutschlands

über 200 mm

 

amphibisch, Kokonablage in der Erde

Nahrung: Regenwürmer, andere Egel (Erpobdella, Barbronia), Jungtiere zunächst mit Tubifex aufziehen

für Zucht Winterruhe empfehlenswert

 

Bodentiere, Becken mit großer Grundfläche wählen; etwas empfindlich gegenüber höheren Temperaturen; widerstandsfähiger im Aquaterrarium, im Artbecken pflegen; Kannibalismus nachgewiesen

Südliche Schlundegel,

Stylet-Schlundegel

Salifidae Johansson, 1909

vorwiegend südliche Hemisphäre

kleine bis mittelgroße Arten

ganzjährig im Süßwasser, Kokonablage gern an Wasserpflanzen, räuberisch von kleinen Oligochaeten

ursprünglich afroasiatisch verbreitet, einige Arten in Aquarien eingebürgert; z.T. sehr leicht zu pflegen

Barbronia weberi (Blanchard, 1897)

ursprünglich Süd- und Ostasien, häufig in Aquarien eingeschleppt,

z. T. im Freiland

etwa 40 mm

aquatisch

Nahrung: Tubifex, Enchyträen, Chironomidenlarven

anspruchslose Art, lebhaft, gern in Riccia-Polstern, Kokons häufig auf Blattunterseite von Limnobium, sehr produktiv

 

 

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